Ferrari Sharknose in Beaulieu ...

Es gibt viele interessante Veranstaltungen für Oldtimer-Freunde. So zum Beispiel in Beaulieu, rund 150 Kilometer von London entfernt, im New Forest National Park (Hampshire). Dort findet seit 1967 zweimal jährlich, im Mai und im September, der Internationale Autojumble statt. Seit Mitte der 1990er Jahre besuche ich regelmäßig diesen größten Auto- und Teilemarkt in Europa. Der kleine, verträumte Ort nahe Southampton lockt immer wieder Automobilia-Sammler, Schnäppchenjäger, "Petrolhead-Fans" und "Schatzsucher" aus allen Ecken der Welt an. Für mich ein Eldorado meiner automobilen (Rennsport)Passion, denn hier finde ich alles, was mein Herz begehrt: Modelle meines "geliebten" Ferrari Sharknose in mehreren Größen, Bücher, Zeitschriften, Fotos, Plakate, Rennprogramme, Logos, Signaturen, Miniaturen, originale Teile von Rennwagen, Ersatzteile, Werkzeuge, Automobilia und Retro-Lifestyle-Artikel wie Kleidung, Picknick-Sets, klassische Spielzeugautos und vieles mehr. Eingebettet in der malerischen Naturlandschaft am Rand des National Parks befindet sich "Palace House", der Herrensitz des Auto-begeisterten Lord Montagu (1926 - 2015). Montagu, der die Veranstaltung 1967 ins Leben rief, stellt inmitten seines Areals zweimal im Jahr für den - inzwischen weltbekannten - Oldtimer-Markt sein weitflächiges Parkgelände zur Verfügung.

Lord Montagu und Jörg Thomas Födisch beim International Autojumble in Beaulieu 2005

Lord Montagu und Jörg-Thomas Födisch beim International Autojumble in Beaulieu 2005

Beim "Spring Motor Mart Autojumble" im Mai mit rund 700 Verkaufsständen, und im September beim wesentlich größeren "International Autojumble" mit mehr als 2000 Ständen, wird von den "Stall holders" (Standbetreibern) auch fast alles zum Verkauf angeboten, was - neben den oben genannten Accessoires - mit Autos und mit Motorrädern seit Beginn des motorisierten Zeitalters in Verbindung gebracht werden kann: Motorenteile, Kühlergrills, Armaturen, Lampen, Reifen, Schrauben, Memorabilien - aber auch Trödel und Antikes rund um die Garage und um's Haus. Und als besonderes Highlight gibt es hunderte Oldtimer und Youngtimer zu bewundern und zu kaufen. Dabei reicht die Palette von Luxuskarossen bis hin zu Schrottvehikeln, für die vor Jahren die erste größere Auktion mit beachtlichen Zuschlägen ablief. Dass der Werbeslogan "Wenn du ein gesuchtes Teil nicht in Beaulieu findest, dann gibt's das wahrscheinlich gar nicht" stimmt, bewies beim Autojumble 2001 eindrucksvoll die Mannschaft eines Austin Seven Fifty-Clubs: In der Rekordzeit von wenigen Stunden wurde ein komplettes fahrfertiges Auto zusammengebaut, die Austin-Spezialisten machten aus einem "Rolling Chassis" ein fahrfertiges Auto. Der Clou dabei: Außer dem Fahrgestell und der Rohkarosse wurden alle Teile direkt auf dem "Autojumble" gekauft und eingebaut.

Los ging es am Samstagmorgen mit dem besagten Fahrgestell von 1935 und einer unlackierten Karosserie im Roadster-Stil. Anschließend schwärmte das Suchkommando des Seven-Clubs aus und stöberte nach passenden Teilen. Pünktlich zum Mittagessen lief am Sonntag bereits der 750-ccm-Motor, gekauft für 150 Pfund und mit diversen Neuteilen versehen. Um 16.30 Uhr dann der spannende Augenblick: ein Dreh an der Kurbel, der Motor sprang an und das Auto setzte sich in Bewegung. Neil Carr-Jones, Sekretär des Seven Fifty Club, war sichtlich stolz auf die Leistung seiner Mitglieder und benannte die angeblich 337. Variante des zwischen 1922 und 1939 gebauten Kleinwagens nach seinem Entstehungsort Beaulieu. Stephen Vokkins, Film & Video Manager des National Motor Museums, dokumentierte die Suche nach den erforderlichen Teilen und den Zusammenbau. Er sagte: "Jede einzelne Schraube und Mutter wurde hier auf dem Gelände gekauft."

Ans Herz wachsen durfte der Seven seinen Erbauern aber nicht. Schon kurze Zeit nach seiner Jungfernfahrt wechselt er den Besitzer. Claire Dupont, Foto-Journalistin aus Frankreich, kam aus dem Staunen nicht mehr heraus: "Bei meinem ersten Besuch in Beaulieu habe ich mir für ein Pfund ein Los gekauft. Zu dem Zeitpunkt konnte man damit das noch unfertige Auto gewinnen, und prompt hatte ich den Hauptgewinn gezogen." Der erste Gratulant war übrigens Lord Montagu of Beaulieu selbst. Einige Monate später, im Februar 2002, machte der Wagen nochmals Schlagzeilen. Austin Seven Fans vom Kontinent konnten sich das Snap-Kit-Auto auf der weltbekannten Retromobile in Paris ansehen, als es seiner Besitzerin offiziell und feierlich übergeben wurde.

Der "Autojumble": eine unerschöpfliche und faszinierende Fundgrube für Schnäppchenjäger und solche, die es werden wollen. Das überwältigende Angebot machen den Fans allerdings immer wieder zu schaffen, denn die beiden Veranstaltungstage reichen meist nicht aus, alles zu sehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man nicht unbedingt zum Kreis der Besitzer von historischen Automobilen und Motorrädern gehören muss. Man kann auf Beaulieus legendärem Autojumble-Gelände auch voll auf seine Kosten kommen, wenn man sich z.B. "nur" um Bücher, Zeitschriften, Fotos, Kataloge etc. kümmert.

Wer nach der Schatzsuche auf den grünen Wiesen noch Zeit hat, sollte das nahe gelegene Montagu-Motor-Museum besuchen. Dort befindet sich seit 1952 eine der größten Veteranen-Sammlungen der Welt. Unter anderem stehen dort so legendäre Rekordwagen wie der "Golden Arrow", Baujahr 1929, und der 24-Zylinder-Sunbeam (1000 PS) von Sir Henry Seagrave, ein 14,5-Liter-Itala von 1907 und nahezu die gesamten Modelle der Austin- und Jaguar-Rennwagen. Außerdem sind zahlreiche Formel-1-Boliden aus allen Epochen der Grand Prix-Geschichte zu sehen. Zudem werden aktuell mehr als 250 der historisch interessantesten Fahrzeuge ausgestellt.

HInweis: Das Museum ist die Heimat einer der bedeutendsten Sammlungen von Autobüchern, Zeitschriften, Fotografien, Filmen und anderer Automobilia weltweit.

(Jörg-Thomas Födisch)

Die Gruft der Reichsgrafen Berghe von Trips

Wahrscheinlich zwischen 1857 und 1859, also vor mehr als 160 Jahren, errichtete die Adelsfamilie der Reichsgrafen Berghe von Trips auf dem Friedhof Kerpen-Horrem südlich der romanischen Horremer Kirche St. Clemens eine neue Familiengruft. Sie orientierte sich mit ihrer architektonisch eindrucksvoll gestalteten Schaufront nach Westen zum unteren Friedhofseingang – dem alten Hemmersbach. Ein 1897/1898 geschmiedetes Gitter umgrenzt die Freifläche vor der Gruft, dessen zweiflügeliges, mit einem schmiedeeisernen Kreuz bekröntes, Eingangstor Einlass zur bekiesten Gruft-Zufahrt gewährt.

Der ebenerdige Gruft-Raum ist in den östlich unmittelbar angrenzenden Hügel in Richtung Kalvarienberg mit dem dort oben thronenden Stiftungskreuz der Gräfin von Beissel von Gymnich aus hellem Sandstein aus dem Jahre 1853 hineingeschoben. An der vorderen Gruft-Außenwand sind links neben dem Eingang zwei Tafeln angebracht, die an Thessa Reichsgräfin Berghe von Trips und Eduard Reichsgraf Berghe von Trips erinnern. Rechts neben dem Eingang erinnert eine weitere Tafel an ihren Sohn Wolfgang Alexander Reichsgraf Berghe von Trips mit einem Hinweis auch auf dessen tragischen Unfalltod in Monza (Italien). Die Gruft-Fassade ist aufwändig aus Sandsteinquadern ausgeführt. Im zentralen Giebelfeld befindet sich ein breites, von Löwen gestütztes Wappenschild der Grafen Berghe von Trips mit Schildhaltern, Helmzier, Mantel und Fürstenhut. Das Wappen wurde von Kaiser Franz II. am 27. März 1796 Franz Adolf (Anselm) Berghe von Trips anlässlich dessen Erhebung in den Reichsgrafenstand verliehen. Augenfällig ist auch ein mehrfach verschlungenes Spruchband in lateinischer Schrift „IN MORTE VITA“, zu Deutsch „IM TOD IST DAS LEBEN.“

Ein zweiflügeliges Holztor mit einem großen verglasten Oberlicht in reicher neugotischer Ausformung verschließt nach außen den Gruft-Vorraum. Der Gruft-Vorraum mündet durch eine offene zweiflügelige Tür über eine dreistufige Treppe nach innen zum tiefer gelegenen Gruft-Raum mit den dortigen 13 vermauerten und mit davor befindlichen Grabplatten verschlossenen Grabnischen bzw. Grabkammern mit 14 verstorbenen Angehörigen der alten Adelsfamilie. Der Vorraum wird erhellt durch zwei mit Buntglas sehr schön verglaste Rundfenster auf der linken (nordöstlichen) und der rechten (südwestlichen) Seite. Das Fenster der Nordostwand zeigt eine Kerze, das in der Südwestwand ein Kreuz. Innerhalb des Vorraums befinden sich oberhalb zudem drei mehrfarbige Totenschilde mit dem Familienwappen, den Namen sowie dem Geburts- und Sterbedatum von Thessa Reichsgräfin Berghe von Trips, Eduard Reichsgraf Berghe von Trips und Wolfgang Alexander Reichsgraf Berghe von Trips. Im Gruft-Raum dokumentieren die Gravuren in den insgesamt 13 Grabplatten die persönlichen Daten der 14 dort ruhenden verstorbenen Angehörigen dieser alteingesessenen Adelsfamilie. Vor der Stirnwand am Ende des Gruft-Raums steht eine Kniebank, die Gelegenheit zu einem stillen Gebet für die Verstorbenen bietet.

Trips Gruft

Die Gruft der Reichsgrafen Berghe von Trips.

Trips gruft 2

Totenschild von Wolfgang Graf Berghe von Trips.

Die Gruft der Grafen Berghe von Trips dokumentiert nicht nur in besonderer Weise, wie die Grablege einer rheinischen Adelsfamilie in der Mitte des 19. Jahrhunderts gestaltet wurde, sondern erinnert auch an die Familie der Grafen Berghe von Trips, die die Geschichte von Hemmersbach beziehungsweise Horrem mehr als 200 Jahre lang mitgeprägt hat und deren letzter Spross Wolfgang Alexander Reichsgraf Berghe von Trips als menschlich und sportlich vorbildlicher Formel-1-Rennfahrer und angesehener Repräsentant seines Heimatlandes weltweit berühmt wurde.

Diese wunderschöne Gruft besitzt daher mehrfachen Denkmalwert. Remo Bader, Hans-Paul Beginn, Achim Droste, Dorle Födisch, Jörg-Thomas Födisch, Dieter Grabbe, Peter-Jürgen Heinen, Karl-Heinz Kästner, Juliane Klingele, Firma Helmut Metternich, Goran Osmani, Firma Päffgen Bedachungen GmbH, Porsche Club Monasteria Münster, Claus Riensche, Christel Schmale, Manfred Schmale, Scuderia Colonia, die Firma Zachlod Kanitz Grabmale und Albert Zingsheim haben es durch ihre großzügigen Spenden sowie durch umfangreiche Arbeits- und Sachleistungen möglich gemacht, die Familiengruft der Familie Berghe von Trips zu sanieren und damit für die Zukunft zu sichern.

Die Trips‘sche Familiengruft ist unterteilt in den Vor-Raum und den dahinter etwas tiefer gelegenen Gruft-Raum mit den Gruft-Kammern der dort bestatteten Familienangehörigen des alten Adelsgeschlechtes. Die im Gruft-Raum vorhandenen dunklen Grabplatten vor den jeweiligen Grab-Kammern der Verstorbenen zeigen deren Lebens- und Sterbedaten für die Nachwelt zur Erinnerung.

Wir finden dort folgende Eintragungen (Gravuren):

1. Auf der rechten (südlichen) Seite neben der 3-stufigen Treppe

Obere Reihe

  1. Links = Links = Thessa Reichsgräfin Berghe von Trips, geboren 22. Juli 1895, gestorben 29. Juni 1978 (die Mutter von Wolfgang Alexander Graf Berghe von Trips)
  2. Rechts = Maximilian Reichsgraf Berghe von Trips, geboren 29. Juni 1850, gestorben 6. September 1921

Mittlere Reihe

  1. Links = Eduard Reichsgraf Berghe von Trips (der Vater von Wolfgang Alexander Graf Berghe von Trips), geboren 5. November 1893, gestorben 12. März 1971
  2. Rechts = Wolfgang Alexander Reichsgraf Berghe von Trips, geboren 4. Mai 1928, gestorben 10. September 1961, tödlich verunglückt in Monza

Untere Reihe

  1. Links = Maria Elisabeth Freiin von Lemmen (Ehefrau von Ignaz Eduard Reichsgraf Berghe von Trips), geboren 8. Oktober 1777, gestorben 7. Oktober 1854
  2. Rechts = Ignaz Eduard Reichsgraf Berghe von Trips, geboren 27. Dezember 1772, gestorben 19. April 1842.

Die für lange Zeit in Vergessenheit geratene alte, kleine Familiengruft mit den beiden Bleisärgen und den sterblichen Überresten dieser Eheleute wurde in der Nähe des Stammsitzes Burg Hemmersbach bei Ausschachtungsarbeiten am 14. Mai 2001 wiederentdeckt. Die Särge wurden am 8. Juni 2001 mit der gebotenen Vorsicht von einem Bestattungsunternehmen geborgen und in einer stillen Zeremonie am 12. Juni 2001 in die Trips‘sche Familiengruft auf dem Horremer Friedhof umgebettet.

2. Auf der linken (nördlichen) Seite neben der Treppe

Obere Reihe

  1. Links = Eduard Reichsgraf Berghe von Trips, geboren 14. April 1814, gestorben 14. Oktober 1856
  2. Rechts = Bertha Reichsgräfin Berghe von Trips, 
geboren 7. Mai 1816, gestorben 7. Februar 1899

Mittlere Reihe

  1. Links = Adolf Lothar Reichsgraf Berghe von Trips, 
geboren 21. November 1855, gestorben 30. August 1866
  2. Rechts = Elisabeth Reichsgräfin Berghe von Trips, geboren 9. Juli 1847, gestorben 16. Januar 1859

Untere Reihe

  1. Links = Felicitas Reichsgräfin Berghe von Trips, 
geboren 25. Februar 1910, gestorben 14. Mai 1910
  2. Rechts = Anna Maria Reichsgräfin Berghe von Trips,
geboren 4. Oktober 1848, gestorben 4. Januar 1906

3. An der Gruft-Raum-Rückwand (Stirnseite)

Dort befindet sich in der Wand eine Grabplatte in mittig höherer Position mit den Namen von zwei Verstorbenen und folgendem anrührendem Text: „Hier sind die Herzen der Großeltern Clemens August Reichsgraf Berghe von Trips, gestorben 1850, und Maria Friederica Reichsgräfin Berghe von Trips geb. Pauli, gestorben 1851, beigesetzt.“ Mehrere der in der Trips‘schen Familiengruft zur letzten Ruhe Gebetteten starben in sehr jungen Jahren. Adolf Lothar Reichsgraf Berghe von Trips wurde nur 10 Jahre alt, Elisabeth Reichsgräfin Berghe von Trips starb im Alter von 11 Jahren und Felicitas Reichsgräfin Berghe von Trips schied im Alter von nur zwei Monaten aus dem Leben. Maria Friederica Reichsgräfin Berghe von Trips starb nur ein Jahr nach ihrem Ehemann Clemens August Reichsgraf Berghe von Trips. Lassen Sie uns aller Verstorbenen der Adelsfamilie Graf Berghe von Trips gedenken.

Trips Gruft

Die Gruft der Reichsgrafen Berghe von Trips.

Der neue Bildband - Grand Prix 1961-1965 - Die Jahre der 1,5-Liter-Formel 1

Grand Prix 1961 1965 Die Jahre der 15 Liter Formel 1

Ab dem 1. Januar 1961 galt in der Formel 1 ein neues technisches Reglement. Nun mussten Motoren mit 1,5 Litern Hubraum reichen, denn die Geschwindigkeiten sollten reduziert werden. Erlaubt waren jetzt Rennwagen mit Saugmotoren und maximal 1,5 Litern Hubraum. Die Motorleistung betrug zunächst 150 PS, am Ende der Epoche mehr als 220 PS. Zunächst unterschätzte man die Formel 1-Rennwagen jener Zeit, was den Leistungen der Techniker und der Fahrer nicht gerecht wurde: denn um die Autos am Limit zu bewegen, war größtes fahrerisches Können erforderlich.

Die britischen Teams hatten zunächst gegen die neuen Regeln opponiert und gingen mit einem technischen Rückstand in die neue Formel 1. Ferrari war besser gerüstet: Die Scuderia gewann 1961 sowohl die Fahrer- als auch die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft und konnte den Erfolg 1964 wiederholen. Genauso erfolgreich war Lotus mit dem überragenden Jim Clark, und auch BRM-Pilot Graham Hill gelang ein Titelgewinn.

Nachdem die Briten mit dem Climax-V8 motorisch Anschluss fanden, wies Lotus mit dem Typ 25, dem ersten Monocoque-Formel 1, den Weg in die Zukunft.

Die 1,5-Liter-Formel hat mit Stirling Moss, Graham Hill, John Surtees, Dan Gurney, Jim Clark und Jackie Stewart einige der besten Piloten aller Zeiten gesehen - und trotz aller Unkenrufe, die „neue“ Formel 1 könne mangels Hubraum und Leistung nicht spannend werden, wurde aufregender Sport geboten.

Auch für die Zuschauer waren die Großen Preise ein echtes Spektakel, weil sie ganz nah am Geschehen waren.

Jörg-Thomas Födisch, Rainer Rossbach und Nils Ruwisch zeigen in diesem Buch mit vielen unveröffentlichten Aufnahmen - die meisten auf dem Archiv von Bernard Cahier - die ganze Faszination der 47 Grands Prix, die zur Fahrer-Weltmeisterschaft nach den Regeln der 1,5-Liter-Formel 1 zählten.

Technische Daten
Verlag: McKlein Publishing
Autoren: Jörg-Thomas Födisch, Rainer Rossbach und Nils Ruwisch
Vorwort: Richard Attwood
Format: 29 x 29 cm, Hardcover im Schuber
Seiten: 360
Fotos und Grafiken: ca. 220 in Farbe und 325 in Schwarzweiß
Sprachen: Deutsch & Englisch

Das Buch ist erhältlich über den RacingWebShop (www.racingwebshop.com), Telefon +49 (0)2203-9242570. Oder auch im Fachbuchhandel oder üblichen Buchhandel.

Grand Prix 1961 1965 Die Jahre der 15 Liter Formel 1 Cover

Der neue Bildband - „Sharknose“ V6

Sharknose V6 Book Cover

Sharknose V6 - Ferrari 156, Ferrari 246SP & Ferrari 196SP

Die Geschichte der „Sharknose“-Mittelmotor-Ferrari ist voll von Glanz und Drama. Herausragende Erfolge, wie der Gewinn der Formel-1-Weltmeisterschaft 1961 durch den Amerikaner Phil Hill, gehen einher mit tiefen Abgründen wie dem Tod von Wolfgang von Trips und 15 Zuschauern beim italienischen Grand Prix 1961 in Monza. Neuling Giancarlo Baghetti hingegen schreibt sich mit drei Siegen in seinen ersten drei Formel-1-Rennen, so auch beim WM-Lauf in Reims, für immer in die Geschichte ein.

Auch der sportliche Niedergang 1962, nach dem glorreichen Jahr zuvor mit sieben Formel-1-Siegen, ist Drama pur. Ständige Interventionen von Enzo Ferraris Ehefrau Laura ins Team hinein jagen die komplette Führungsmannschaft der Scuderia um Carlo Chiti in die Flucht und hinterlassen dem 26-jährigen Mauro Forghieri die schwere Aufgabe, das Team technisch weiterzuführen. Forghieri steigt in Folge zu einer der großen Figuren im Motorsport auf.

Während der Monoposto 156, eine Ikone der Formel 1, und in unwiderstehlicher Manier von Fantuzzi gestaltet, zur Legende wird, entfalten die gleichfalls von ihm gezeichneten Sportprototypen mit ihrem geringen Gewicht und der aerodynamisch optimierten Form dauerhaften Einfluss auf die Entwicklung von zweisitzigen Rennwagen der kommenden Jahre. Und sie feiern Erfolge bei der Targa Florio, auf dem Nürburgring und bei der Europa-Bergmeisterschaft.

Dieses Buch, mit vielen unveröffentlichten Motiven des großartigen Bernard Cahier, zeichnet ein detailliertes Bild von einer der spannendsten Epochen des Motorsports und einigen seiner größten Ikonen: dem Ferrari 156 und seinen Prototypen-Brüdern, dem 246SP und dem 196SP.

Technische Daten
Verlag: McKlein Publishing
Autoren: Jörg-Thomas Födisch & Rainer Rossbach
Vorwort: Mauro Forghieri
Fotos: Bernard Cahier
Format: 29 x 29 cm, Hardcover im Schuber
Seiten: 432
Fotos und Grafiken: ca. 75 in Farbe und 353 in Schwarzweiß
Sprachen: Deutsch & Englisch
ISBN: 978-3-947156-24-5
Preis: 124,90 Euro

Das Buch ist erhältlich über den RacingWebShop (www.racingwebshop.com), Telefon +49 (0)2203-9242570. Oder auch im Fachbuchhandel oder üblichen Buchhandel.

Sharknose V6 Slipcase

Rennsportlegenden auf Burg Heimerzheim

Das Vermächtnis des Haifischnasen-Ferrari 156 F1 V6 lebt weiter – der Bildband „Sharknose // V6“ von Jörg-Thomas Födisch und Rainer Rossbach mit Fotos von Bernard Cahier wurde am Datum 23.November 2019 offiziell vorgestellt. Wolfgang Graf Berghe von Trips kam in einem „Sharknose“-Rennwagen am 10. September 1961 ums Leben.

Text: Volker Jost

Heimerzheim. „Das Vermächtnis der Haifischnase lebt weiter“, freute sich Rennfahrer Derek Hill, Sohn der Formel 1-Legenden Phil Hill. In seiner Videobotschaft auf dem kalifornischen Santa Monica zeigte er sich beeindruckt vom Bildband „Shark­nose // V6“ der beiden Autoren Jörg-Thomas Födisch und Rainer Rossbach mit Fotos von Bernard Cahier, das am 23.November 2019 auf der Burg Heimerzheim offiziell vorgestellt wurde. Das überdimensionale, 430 Seiten starke und 4,1 Kilo schwere Edelbuch soll vor allem den Kreislauf der Motorsportfreunde mit höherer Drehzahl laufen lassen, die sich das Werk jedoch mit einem weinenden Auge zu Gemüte führen werden. Der Ferrari 156 F1, der angesichts seiner einzigartigen Schnauze den Spitznamen „Sharknose“ (Haifischnase) trug, besiegelte nämlich das Schicksal des Kerpener Formel-1-Rennfahrers Wolfgang Graf Berghe von Trips, der darin bei einem Rennunfall am 10. September 1961 in Monza ums Leben kam und dabei 15 Zuschauer mit in den Tod riss. Das Rennen damals gewann sein Teamkollege Phil Hill, der sich damit auch den Weltmeistertitel mit einem einzigen Punkt Vorsprung vor Graf Berghe von Trips sicherte.

Legende in vielerlei Hinsicht

Der Ferrari „Sharknose“ war also ein Rennwagen, der in positiver wie in negativer Hinsicht eine Legende darstellt und auch deshalb bis heute unvergessen ist. Das zeigte sich auch an der Tatsache, dass zu der Buchvorstellung in der Burg Heimerzheim nicht weniger als 300 Motorsport-Begeisterte erschienen und sich gerne noch einmal in die 1950er- und 1960er-Jahre entführen ließen. Das gelang nicht zuletzt dank der ehrfurchtgebietenden Präsenz zweier automobiler Schönheiten aus der damaligen Zeit, die die Besucherschar magnetisch anzogen. Neben einem 2016 originalgetreu rekonstruierten „Sharknose“-Ferrari 156 F 1 im klassischen Maranello-Rot war dies der wieder aufgebaute Original Lotus 21 von 1961 in British Racing Green, in dem einst Jim Clark mit Graf Berghe von Trips in Monza kollidiert war.
Doch damit nicht genug, gab sich auch noch eine Reihe von Rennfahrer-Legenden ein Stelldichein auf der Burg Heimerzheim, allen voran der ehemalige italienische Formel-1-Rennfahrer Arturo Merzario, der bekanntlich Niki Lauda 1976 beim Rennen am Nürburgring aus seinen brennenden Ferrari gezogen hatte und mit seinem weißen Cowboyhut der Liebling aller Anwesenden war. Aber auch Klaus Ludwig, unbestrittener König der Tourenwagen, sowie Rennfahrer Frank Stippler hatten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Stippler hatte sogar die Ehre, sich den Original Fahrerhelm von Wolfgang Graf Berghe von Trips aufsetzen und in das unglaublich enge Cockpit des Sharknose-Ferrari hineinschlüpfen zu dürfen, umringt von Rennsportlegenden und Schaulustigen.

Jens Hoffmeister Sharknose Ferrari 156

Jens Hoffmeister (I.R.P.A. Mitglied und Formel-1-Reporter) vor dem „Sharknose“-Ferrari 156 F1 bei der offizielle Buchvorstellung des Bildbands „Sharknose // V6“ auf der Burg Heimerzheim. Fotos: Jost

Heimerzheim Ferrari Sharknose

Um ihn drehte sich auf Burg Heimerzheim alles: Der „Sharknose“-Ferrari 156 F1 im klassischen Maranello-Rot bei der offiziellen Präsentation des Bildbandes „Sharknose // V6“. Dafür gab es ein „Daumen hoch“ von Rennfahrer-Legende Arturo Merzario (mit Hut).

Heimerzheim Karl Heinz Peters

Karl-Heinz Peters begrüßte die Gäste in der Burg Heimerzheim inmitten zweier legendärer Rennwagen: Neben dem 2016 originalgetreu rekonstruierten „Sharknose“-Ferrari 156 F1 (hinten) war der wiederaufgebaute Original Lotus 21 in British Racing Green von Jim Clark zu sehen. Mit diesem Fahrzeug war Clark am 10. September 1961 beim Großen Preis von Italien in Monza mit Graf Berghe von Trips kollidiert. Foto: Jost
Entsetzen und Trauer waren groß

Burgherr Antonius Freiherr von Boeselager erinnerte sich noch lebhaft daran, dass er im Burghof Fußball gespielt habe, als die Nachricht vom Unfall in Monza eintraf. Er selbst habe Wolfgang Berghe von Trips sogar noch gekannt, seine Eltern seien damals mit ihm befreundet gewesen. Das Entsetzen und die Trauer seien groß gewesen in der von Boeselagerschen Familie, und der Rennfahrer-Graf sei bis heute unvergessen. Das bestätigte auch Mitorganisator Karl-Heinz Peters von der „Scuderia Colonia“, die sich auch um das Andenken des Kerpener Rennfahrers kümmert.
„Der Mythos fasziniert immer noch“, stellte auch Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner fest und freute sich, dass sich so viele internationale Gäste im „kleinen Dorf“ Swisttal eingefunden hätten. Das sei aber auch nicht weiter verwunderlich, denn schließlich habe die Region eine große Affinität zum Rennsport und zum nahegelegenen Nürburgring. Und der sei nun einmal „Emotion pur“, wusste Nürburgring-Pressesprecher Alexander Gerhard, der das Buch mit einem modernen Kunstwerk verglich, das Rennsport-Geschichte erfahrbar und anfassbar mache und eine längst vergangene Zeit wieder aufleben lasse. In einer Videobotschaft bestätigte Derek Hill, sein vor zehn Jahren verstorbener Vater Phil Hill wäre stolz auf das Buch gewesen. Beim Besuch am Grab von Wolfgang Graf Berghe von Trips sei ihm aber auch klar geworden, welches Ansehen nach heute dieser Gentleman-Rennfahrer in der Region genieße.

Die Entstehungsgeschichte des Buches

Moderator Alexander Kraß entlockte den beiden Autoren in seinem Interview die Entstehungsgeschichte des Buchs. Schon 1961 habe Födisch die großen Rennen im Fernsehen angeschaut und mitgefiebert, damals sei der „Mythos Ferrari“ entstanden. Vor allem die Fahrer, deren Namen heute Legende sind, hätten ihn fasziniert, angefangen von Stirling Moss über Jim Clark und Phil Hill bis hin zu Wolfgang Graf Berghe von Trips. Die Faszination habe schlagartig gehört nach dem Unfall in Monza, zumal dort auch 15 Zuschauer, darunter Kinder, getötet worden seien.
Erst 1994, als Popstar Chris Rea Stoff für seinen Film „La Passione“ suchte, sei das Interesse wieder geweckt worden. Er habe immer mehr Material über die damalige Zeit und den historischen Formel-1-Rennsport gesammelt, zahllose unveröffentlichte Fotos angekauft und Zeitungsausschnitte organisiert. Irgendwann sei dann die Idee geboren worden, daraus ein Buch zu machen, wofür er Rainer Rossbach als Mitautor habe gewinnen können. In dessen Wohnzimmer nahm das Werk Gestalt an.

Ferrari Bildband auf Burg Heimerzheim vorgestellt

Die nachfolgende Bildauswahl vermittelt einen Eindruck von der Präsentation auf Burg Heimerzheim und von Inhalten des Buches „Sharknose // V6“.

Der Rennfahrer Wolfgang Graf Berghe von Trips und die "Villa Trips" - eine Passion

Am 6. August 1961 besuchte ich mit meinem Vater den Großen Preis von Deutschland für Formel-1-Rennwagen auf dem Nürburgring. Ferrari-Pilot Wolfgang Graf Berghe von Trips kam damals hinter dem englischen Lotus-Fahrer Stirling Moss als Zweiter vor seinem amerikanischen Teamgefährten Phil Hill ins Ziel. Die Sympathie für Graf Trips, das begeisternde Rennen am „Ring“ und die Aussicht auf den Weltmeistertitel in der Königsklasse, den der Deutsche im nächsten Grand-Prix-Rennen im italienischen Monza hätte gewinnen können, führten mich zwei Wochen später zur Burg Hemmersbach bei Horrem. Hier nahe Köln, nur 30 Kilometer von unserem Wohnort Heimerzheim entfernt, wohnte Graf Trips. Ihn traf ich leider an diesem Tag nicht an. Das gewünschte Autogramm meines Idols schickte mir Tage später Elfriede Floßdorf zu, die Privatsekretärin des Ferrari-Piloten.

Der tragische Unfalltod von Wolfgang Graf Berghe von Trips am 10. September 1961 beim Großen Preis von Italien in Monza erschütterte mich zutiefst. Die Erinnerung an ihn hielt ich in meiner stetig wachsenden Sammlung – Fotos, Zeitungsartikel, Zeitschriften und Bücher – wach. Diese Kollektion übernahmen Ende der 1960er-Jahre die Eltern des tödlich verunglückten Rennfahrers.

Graf Trips vor dem Familiensitz

Graf Trips vor dem Familiensitz.

Wolfgang Graf Berghe von Trips auf Burg Hemmersbach

Wolfgang Graf Berghe von Trips auf Burg Hemmersbach.

Burg Hemmersbach in Horrem 20 km nordwestlich von Köln gelegen

Burg Hemmersbach in Horrem, 20 km nordwestlich von Köln gelegen.

In den 1970er- und 1980er-Jahren schrieb ich mehrere Artikel über Graf Trips und war an verschiedenen Trips-Ausstellungen – unter anderem am Nürburgring, in Bonn und in Bad Neuenahr-Ahrweiler – beteiligt. Anlässlich einer Ausstellung zum 60. Geburtstag des Rennfahrers am 4. Mai 1988 lernte ich im Rennsportmuseum des Nürburgrings Mitglieder der „Gräflich Berghe von Trips'schen Sportstiftung zu Burg Hemmersbach“ kennen und es ergab sich in der Folgezeit ein reger Gedankenaustausch. Wir sprachen unter anderem über die Rennsportkarriere des Grafen, sein Formel-Junior-Engagement, seine Pläne zur Nachwuchsförderung junger Rennfahrer und seine Initiativen zu einer besseren Verkehrssicherheit. Auch die Frage, wie man das Andenken an Wolfgang von Trips bewahren könnte, wurde damals intensiv diskutiert.

Noch zu Lebzeiten hatten die Eltern die „Gräflich Berghe von Trips'sche Sportstiftung zu Burg Hemmersbach“ zum Gedenken an ihren Sohn gegründet. Zweck der Stiftung war die Bewahrung des Andenkens an die Gräfliche Familie und die Unterstützung von mittellosen jungen Sportlern. Eduard Graf Berghe von Trips und seine Frau Thessa vermachten große Teile ihres Vermögens an die Stiftung.

Da ich mich bereits seit längerer Zeit für mein Idol Graf Trips engagierte, dessen Eltern persönlich kannte und zur früheren Mitarbeiterin des Rennfahrers, Elfriede Floßdorf, einen recht guten Kontakt hatte, geriet ich „in den Fokus“ von Reinold Louis, zu dieser Zeit Vorsitzender der Stiftung. Er bat mich, künftig für die Stiftung als ehrenamtlicher Mitarbeiter tätig zu sein.

Am 13. Juni 1991 wurde das neu erbaute Kommunikationszentrum der „Gräflich Berghe von Trips'schen Sportstiftung zu Burg Hemmersbach“ in Quadrath-Ichendorf, nahe Horrem, eröffnet. An der Gestaltung der Ausstellungsräume, die Graf Trips und seiner Familie sowie deren Vorfahren gewidmet waren, hatte ich bereits mitgewirkt.

Am 10. September 1991, zum 30. Todestag von Graf Trips, erschien der von Louis und mir verfasste Gedenkband „Wolfgang Graf Berghe von Trips – eine deutsche Rennfahrerkarriere“. Das Buch wurde in Anwesenheit von zahlreichen Medienvertretern und rund einhundert geladenen Gästen im Kommunikationszentrum der Trips-Stiftung vorgestellt.

Das Herrenhaus von Burg Hemmersbach

Das Herrenhaus von Burg Hemmersbach.

Kommunikationszentrum der Gräflich Berghe von Tripsschen Sportstiftung zu Burg Hemmersbach am Ortsrand von Kerpen Horrem 1991 2000

Kommunikationszentrum der "Gräflich Berghe von Trips'schen Sportstiftung zu Burg Hemmersbach" am Ortsrand von Kerpen-Horrem (1991 - 2000).

Ab 1992 konzipierte ich erste Ausstellungen mit folgenden Themenstellungen: Graf Berghe von Trips, Deutsche Rennfahrer, Michael Schumacher, Mercedes und Porsche sowie die Scuderia Ferrari.

Mit Unterstützung von Kuratoren einiger Automobil-Museen, Automobilia-Unternehmen und Fachjournalisten wurden für ein wesentlich größeres Trips-Museum verschiedene Motorsport-Sammlungen beschafft. Zu den Stücken für das von der Trips-Stiftung geplante Motorsport-Dokumentationszentrum (zu dem auch eine Rennsport-Bibliothek und ein Motorsport-Archiv gehören sollte) zählten beispielsweise Fachliteratur, Magazine und Zeitungen, Fotos, Filme, Reprints von Gemälden, Plakate, Programmhefte, Presseartikel, Presse-Infos und andere zeitgeschichtliche Gegenstände.

1997 wurde die Ausstellung „Graf Trips und Ferrari“ im Kommunikationszentrum der Trips-Stiftung eröffnet. 1998 entstand gemeinsam mit Reinold Louis und dessen Sohn Christoph das Buch „Trips – Erinnerungen an ein Idol“.

 

Im gleichen Jahr beschloss die Trips-Stiftung, von Quadrath-Ichendorf nach Kerpen-Horrem in die Parkstraße bei Burg Hemmersbach umzuziehen. Sie erwarb das zwischenzeitlich nicht mehr genutzte Verwaltungsgebäude des Immobilienunternehmens Herbert Hillebrand und kehrte 1999 somit nahe an den Trips'schen Ursprung zurück, zur Stammburg der Familie. Dort befand sich – in unmittelbarer Nähe zur Burg – der frühere Privatwohnsitz der Mutter des in Monza verunglückten Rennfahrers. Dieser Bungalow, erbaut in den Jahren 1971 bis 1973, wurde von 1973 bis 1978 allein von Gräfin Thessa (bis zu ihrem Tod am 28. Juni 1978) bewohnt. Ihr Mann, Eduard Reichsgraf Berghe von Trips, war am 12. März 1971 verstorben.

Zwei Jahre dauerte es, bis sämtliche Arbeiten und der Umzug aus dem früheren Kommunikationszentrum in das neu erworbene Gebäude abgeschlossen waren. Im Mai 2000 wurde die „Villa Trips – Museum für Rennsportgeschichte“ mit zahlreichen Gästen und Pressevertretern eröffnet. Kurze Zeit später wurde ich in den Stiftungsrat der „Gräflich Berghe von Trips'schen Sportstiftung zu Burg Hemmersbach“ berufen. Seit 2015 bin ich Stellvertretender Vorsitzender des Gremiums und Museumsleiter.

In den Jahren 2002 bis 2016 habe ich im Museum zusammen mit meiner Lebensgefährtin Juliane Klingele und zahlreichen Helfern mehrere Wechselausstellungen gestaltet, unter anderem:

  • Die Formel-1-Weltmeister
  • Deutsche Grand Prix-Piloten
  • Die Grand Prix-Rennen von Graf Trips 1957 bis 1961
  • Die Sportwagen-Weltmeisterschaft 1953 bis 1983
  • Porträt-Fotos von Dr. Benno Müller
  • Formel-1-Motive von Roger Gerhold
  • Formel-1-Fotos von Lukas T. Gorys
  • Formel-1-Rennwagen-Modelle 1950 bis 2010
  • Graf Trips-Plakat- und Titelbild-Motive
  • Reprints von Gemälden des Künstlers Walter Gotschke
  • „Graf Trips und Ferrari“
  • „Graf Trips und Porsche“
  • „Graf Trips und Mercedes“
  • „Graf Trips und die Formel Junior“

In der Sonderausstellung „Rheinische Rennfahrer“ wurden Exponate und persönliche Gegenstände von rund 60 Piloten vorgestellt, viele von ihnen unterstützten mich mit persönlichen Leihgaben. Michael Schumacher wurde ein besonderer Ausstellungsraum gewidmet. Diese Präsentation fand bundesweite Medienresonanz.

Aus finanziellen Gründen wurde das Museum am 31. Oktober 2017 geschlossen. Die Exponate des Museums aus dem Nachlass des Rennfahrers Graf Berghe von Trips und der Gräflichen Familie wurden in den letzten Jahren an vier neue Standorte verlagert und können jetzt im Rennsportmuseum des Nürburgrings, im Prototyp Museum Hamburg, auf der Wildenburg in Hellenthal sowie am neuen Sitz der Stiftung auf Schloss Loersfeld in Kerpen besichtigt werden.

Hier erfahren Sie mehr über diese neuen Standorte

Villa Trips museale Einrichtung der Trips Stiftung von 2000 bis 2017

"Villa Trips" - museale Einrichtung der Trips-Stiftung von 2000 bis 2017.

Graf Wolfgang Zimmer in der Villa Trips

Graf Wolfgang-Zimmer in der "Villa Trips".

Rennfahrer und Rennwagen Ausstellung in der Villa Trips 2016 bis 2017

Rennfahrer- und Rennwagen-Ausstellung in der "Villa Trips" (2016 bis 2017).

Villa Trips – Museum für Rennsportgeschichte

In Memoriam: Graf Berghe von Trips Trips Museum

Lokalzeit aus Köln Wiedereröffnung Graf Berghe von Trips Museum

Trips-Expositionen

Loersfeld 300

Das neue Domizil der Trips-Stiftung mit zwei Ausstellungsbereichen ist Schloss Loersfeld. Familiennachlass und Utensilien aus der Motorsportkarriere von Graf Trips sind auch im Automuseum Prototyp Hamburg, im ring°werk am Nürburgring zu sehen.

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Wolfgang Graf Berghe von Trips

Trips 300

Wolfgang Alexander Graf Berghe von Trips, geboren am 4. Mai 1928 in Köln, aufgewachsen auf der väterlichen Burg Hemmersbach in Horrem, war der erste deutsche Rennfahrer, der nach dem Zweiten Weltkrieg einen Grand Prix gewann. Er siegte 1961 in Zandvoort/Holland …

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Der Rennsportfan

rennsportfan

Wer Details über den historischen Motorsport wissen will, der kann Jörg-Thomas Födisch fragen. Er ist ein wandelndes Lexikon und sein Privatarchiv in Deutschland und Europa wohl einzigartig. „Für mich hat der Rennsport einen großen Stellenwert“, sagt er. Gemeint ist Leidenschaft! …

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Ferrari 156 „Sharknose“

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Es gab einmal eine Zeit, in der sich die Konstruktionen der Rennställe gewaltig voneinander unterschieden. Heute gleichen sich in den Formel-Klassen die Boliden wie ein Ei dem anderen. Außergewöhnliche Fahrzeuge, wie etwa der Ferrari 156 „Sharknose“ der Jahre 1961 bis 1962 …

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Unvergessliche Große Preise

Unvergessliche Grands Prix

In den Jahren 1961 bis 2007 besuchte Jörg-Thomas Födisch mehr als 100 Läufe zur Automobil-Weltmeisterschaft. Er erlebte dabei Rennen, die in die Motorsport-Geschichte eingingen und sah Fahrer, die bereits zu Lebzeiten Legenden waren …

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Ferrari 156 „Sharknose“ Replika

F156 65 unpainted studio shot

Er bleibt für immer einer der schönsten Formel-1-Renner aller Zeiten, ein würdiger Weltmeisterwagen und für viele Fans auf tragische Weise mit dem Andenken an Wolfgang Graf Berghe von Trips verbunden. Kein einziges Original ist erhalten geblieben ...

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Graf Trips: Pionier des Kartsports

Trips Kart

Wolfgang Graf Berghe von Trips erwarb Anfang 1960 in Los Angeles ein Go-Kart und brachte es nach Deutschland. Er entwickelte die Idee, mit eigenen Mitteln und mit Unterstützung eines Automobilclubs sowie mehrerer befreundeter Firmen eine Kart-Rennstrecke zu bauen. …

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Graf Trips in der Formel 1

Trips Kart

Der Aufstieg von Wolfgang Graf Berghe von Trips vom Sport- und Tourenwagenfahrer in die Formel 1 dauert nur rund zwei Jahre: Von 1954 bis 1956 startet er auf Porsche und Mercedes, dann verpflichtet ihn Enzo Ferrari für die Königsklasse des Motorsports...

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Graf Trips, TCA und die Formel Junior

Trips TCA

Seit 1956 hatte Wolfgang Graf Berghe von Trips zum Renn- und Sportwagenbau in Italien intensiven Kontakt. So verfolgte er hautnah als Ferrari-Werksfahrer auch die Gründung der Formel Junior-Kategorie als Rennserie für italienische Nachwuchs-Piloten…

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Trips auf Titeln von Publikationen

Trips Titelseiten

Über die erfolgreiche Rennkarriere von Graf Berghe von Trips wurde in den Medien ausführlich berichtet. Das führte auch dazu, dass er auf zahlreichen Covern nationaler und internationaler Publikationen sowie mehreren Rennsportbüchern abgebildet wurde...

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Ferrari Sharknose in Beaulieu ...

Beaulieu

Eingebettet in der malerischen Naturlandschaft am Rand des National Parks befindet sich "Palace House", der Herrensitz des Auto-begeisterten Lord Montagu (1926 - 2015). Montagu, der die Veranstaltung 1967 ins Leben rief, stellt inmitten seines Areals zweimal im Jahr ...

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Trips: seine Sport- und Rennwagen

Trips Rennwagen

Innerhalb von acht Jahren pilotierte Wolfgang Graf Berghe von Trips zahlreiche Wettbewerbs-Fahrzeuge aus Stuttgart-Zuffenhausen, aus Stuttgart-Untertürkheim und aus Maranello. Trips gewann die deutsche Meisterschaft und die Europa-Bergmeisterschaft für Porsche ...

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